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Gesundheitstipps

Tipps für den Sommer

“Ein "harmloser"  Zeckenbiss - was tun?“

Das verkannte RISIKO

In Deutschland werden durch Zecken die beiden Krankheiten FSME und Borreliose übertragen. FSME ist eine durch einen Virus ausgelöste Hirnhautentzündung. Borreliose ist die durch Bakterien verursachte Wanderröte, die leider oft chronisch verläuft. Gebiete, in denen die Gefahr einer Infizierung besonders hoch ist,  sind: Süddeutschland, Schweiz, Österreich, Ungarn, Balkan, Polen, Spanien, Finnland.
In Süddeutschland liegen diese Gebiete an Neckar, Rhein und Donau, in Württemberg ( Neckartal, Donautal ),in Baden ( Rheintal, Schwarzwald )und Bayern.

Falls Sie in diesen Gebieten wohnen oder Urlaub machen, sollten Sie ein paar Regeln im Umgang mit Zecken beachten und auf Zeckenbisse zurück zu führende Krankheitssymptome richtig zuordnen können.

Zecken kann es das ganze Jahr geben, wenn die Temperaturen entsprechend sind. Die Zecke kennt nämlich keinen Kalender. Alles was sie braucht sind etwas anhaltende Temperaturen von mindestens +5 Grad Celsius in Bodennähe, und schon kann sie ihre Aktivitäten entwickeln. Solche Temperaturen sind natürlich am wahrscheinlichsten in den Monaten März bis Oktober, wodurch sich hier auch der Zeckenbefall vermehrt zeigt.

Vermeiden Sie Zeckenkontakt

Schützen Sie sich vor Zecken, tragen Sie im Wald und Garten lange Kleidung, stecken Sie die Hose in die Socken, verlassen Sie nicht die Waldwege, die Zecke hält sich im Unterholz bis zu einer Höhe von ca. 100 cm auf. Der feuchte Waldboden, Farn etc. sind der Lebensraum der Zecke. Die Zecke lässt sich nicht von einem Baum auf den Menschen herunterfallen, ein Kopfschutz ist somit kein Zeckenschutz für Erwachsene( für Kleinkinder jedoch sinnvoll), wie oft angenommen wird.

 

  • Gehen Sie nicht ins Unterholz oder Gebüsch
  • Setzen oder legen Sie sich im Freien nicht ohne Unterlage auf Baumstämme, Bootsstege, in Wiesen etc.
  • Tragen Sie helle, einfarbige Kleidung und feste Schuhe mit Strümpfen
  • Vermeiden Sie Körpergeruch und tragen Sie auf die ungeschützte Haut Insektenschutzmittel ( Zanzarin, Nexa lotte, Autan u.a.) auf .
  • Hinweis: Der Wirkstoff bei Zanzarin und Nexalotte ist auf pflanzlicher Basis ( Kokusnusssäure) ,wirkt jedoch nicht gegen Stechmücken .Nach  2 Stunden ist eine Auffrischung erforderlich !!
  • Suchen Sie abends Ihren Körper nach Zecken ab und duschen Sie
  • Achtung Hunde- und Katzenhalter: Vorsicht beim Kämmen von Hunden und Katzen, da Zecken auf den Menschen übergehen können!

 

Zeckenentfernung

Falls sich trotz solcher Vorsichtsmaßnahmen eine Zecke festgesaugt hat, sollte diese möglichst schnell entfernt werden, da eine Übertragung von Erregern meist erst nach Stunden erfolgt. Dabei sollten Sie folgendes beachten:

  • Am besten entfernen Sie die Zecke mit einer speziellen Zeckenzange, mit der Sie diese möglichst nah hinter dem Kopf greifen und vorsichtig gegen den Uhrzeigersinn herausdrehen.
  • Falls keine Zange zur Hand ist, kann dies auch mit einer Pinzette oder notfalls den Fingernägeln geschehen

Aber:

  • Die Zecke darf auf keinen Fall gequetscht werden oder der Kopf abgerissen werden, da dadurch verstärkt infektiöser Speichel in die Bißstelle gelangt
  • Ebenso erhöht das Ersticken der Zecke mit Öl, Kleber, Nagellack u.ä. die Infektionsgefahr.
 

Nach einem Biß sollten Sie die nächsten Tage körperliche Bewegung meiden, damit bei einer eventuellen Infektion die Erreger nicht verstärkt in den Blutstrom gelangen und sich verteilen können. Achten Sie auf Krankheitssymptome und beobachten Sie die Bißstelle. Frühsommer-Meningoencephalitis

FSME

Darunter versteht man die Frühsommer-Meningoencephalitis (FSME) (Gehirnhautentzündung).
Übertragung durch Zecken (Holzbock).
Es handelt sich um eine Virus - Erkrankung.

Einige unter Ihnen wurden gegen diesen Virus wahrscheinlich noch geimpft und dürften daher für die nächsten Jahre einen Schutz haben. Diese Impfung wurde wegen ihrer starken Nebenwirkungen (Verdacht der Auslösung von MS ) in den letzten beiden Jahren jedoch stark eingeschränkt und ist bei Kindern mittlerweile ganz verboten.

Trotzdem sollten Sie sich keine allzu großen Sorgen machen, denn die Gefahr einer Hirnhautentzündung liegt bei 1 Erkrankung auf 10 000 Zeckenbisse.

Sollten Sie jedoch ein bis zwei Wochen nach einem Zeckenbiss mittelschweres Fieber von ca 39°C eventuell gepaart mit Grippesymptomen bekommen, sollten Sie unbedingt zum Arztgehen und diesen auf den Zeckenbiss hinweisen. Es kann sonst nach einigen symptomfreien Tagen zu einer zweiten Fieberphase mit Gehirnhautentzündung kommen

Borreliose

Benannt nach dem Arzt Dr. Willy Burgdorfer, lebt in den USA. 1981 Entdeckung des Erregers der Lyme-Krankheit, wie die Borreliose auch noch genannt wird.
1984 Speziesbezeichnung zu seinen Ehren: "Borrelia burgdorferi". Die Borreliose ist eine Multisystemerkrankung, alle Organe des Körpers können befallen sein, im Fachbegriff auch "Lyme disease" genannt.

ERREGER: Es sind Bakterien, die sogenannten Spirochäten (Schraubenbakterien).
Vorkommen bei Zecken im Darminhalt, deshalb bei der Zeckenentfernung die Zecke nicht quetschen, oder mit Öl oder Klebstoff irritieren, vorsichtiges Herausheben mit Zeckenzange, Splitterpinzette oder Skalpell. Nachweis möglich im Blut (erst 4-6 Wochen nach Zeckenbiss) und eventuell im Nervenwasser (Liquor), aber erst 4-6 Wochen nach Zeckenbiss. Ein Befund im Nervenwasser ist nur bei Neuroborreliose möglich. Ein negatives Ergebnis im Nervenwasser spricht nicht gegen die notwendige Therapie. Das muss mit allem Nachdruck betont werden

IMPFUNG NICHT MÖGLICH !!! Freiburger Forscher arbeiten an einem Impfstoff aus genmanipulierten Material. Ein Impfstoff ist in den USA in der Erprobung, kann aber auf Grund der unterschiedlichen Struktur des Erregers nicht in Europa eingesetzt werden.
Eine Impfung gegen FSME schützt Sie nicht vor der Borreliose!!

Die Gefahr, sich mit Borrelien zu infizieren, ist in den oben erwähnten Gebieten ziemlich hoch. Bei 10 000 Bissen muß mit ca 900 Erkrankungen gerechnet werden, wovon ca. 150 Fälle einen chronischen Verlauf nehmen. Bei diesen treten nach den oft übersehenen Erstsymptomen über Jahre hinweg erneut Schübe auf, die zu einer starken Beeinträchtigung der Lebensqualität führen.

An folgenden Symptomen erkennen Sie eine Infektion:

  • Innerhalb einiger Tage nach dem Zeckenbiss treten grippeähnliche Symptome wie Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, leichte Lymphknotenschwellungen auf
  • Leichtes Fieber bis ca 38°C (dadurch kann die bakterielle Erkrankung von der viralen FSME unterschieden werden, bei der das Fieber wesentlich höher steigt)
  • Bei leider nur ca 50% der Verdachtsfälle tritt das für die Erkrankung eindeutige "Erythema migrans" auf - ein um die Bissstelle sich ausbreitender roter Fleck, der in der Mitte blasser ist

Falls Sie diese Symptome an sich bemerken, sollten Sie sich an einen Arzt wenden und mit diesem eine Behandlung abstimmen.

Beachte: Falls kein krankheitsspezifisches Erythema migrans aufgetreten ist, ist es unbedingt notwendig, durch eine Blutuntersuchung abzuklären, ob eine Infektion vorliegt und um welche es sich handelt.

" Die vorsorgliche Gabe von Antibiotika nach einem Zeckenbiss ohne gleichzeitige Symptome einer Borreliose hat sich bisher als nicht sinnvoll erwiesen "

Falls ein Antibiotikum eingesetzt wird, ist die Prognose um so besser, je früher die Behandlung einsetzt. Im zweiten und dritten Stadium einer Borreliose versagt diese Therapie häufig.

Achten Sie trotz einer erfolgreichen Behandlung der Erstsymptome einer Borrelieninfektion auf folgende Spätsymptome, die oft erst Monate oder sogar Jahre später auftreten:

  • Muskel-, Gelenk- und Nervenentzündungen
  • chronische Kopfschmerzen
  • Augenprobleme
  • Hauterscheinungen
  • Lähmungserscheinungen an Armen und Beinen

Aber: Diese Erkrankung kann auch in jedem Stadium spontan ausheilen.

Was Sie selbst zur Unterstützung tun können

  • Nach einem Zeckenbiß können Sie prophylaktisch 1 Gabe Rhus.tox. C200, 1 Gabe Hypericum C30 und 3 Tage 3 mal tgl. Arnica D12 einnehmen
  • Bei einer festgestellten Borreliose sollten Sie sich zusätzlich zur schulmedizinischen Behandlung eine Borrelien-Nosode und Kalmia comp. von Heel spritzen lassen. Zur entgiftenden Nachbehandlung: Sulfur D6, Lymphomyosot, Reneel und Hepeel oder die Regenaplexe 6, 26a, 51a, 79, 510a .
  • Bei FSME kann zusätzlich eine Zeckenbißfiebernosode gespritzt werden. Die Nachbehandlung erfolgt analog wie bei Borreliose.
  • Während der Behandlung können Sie ihr Immunsystem unterstützen, indem Sie auf Genussgifte verzichten, sich vernünftig ernähren und schonen